„KUNST ALS LEBENSMITTEL – INNENRÄUME“
Text für den Katalog zur18. Landesweiten Kunstschau
„KUNST ALS LEBENSMITTEL – INNENRÄUME“
18. Landesweite Kunstschau des Künstlerbundes Mecklenburg und Vorpommern e.V. im BBK 2008
im Pommerschen Landesmuseum Greifswald
Wie aus der alltäglichen Hektik ausgebrochen, öffnen die Bilder von Ute Gallmeister Einblicke in ein Zeitverfließen, das die Farbe zergehender Träume ebenso angenommen hat wie das putztrockene Leuchten einer unstillbaren Sehnsucht nach dem Süden. Ute Gallmeister führt vor Augen, dass die Abkehr von der Geschwätzigkeit eine Vorbedingung für „Ausfahrten“ aller Art und natürlich so etwas wie einen Aufstieg auf der „Himmelstreppe“ darstellt. Die Dinge liegen jedoch nicht kompliziert. Ute Gallmeister lässt uns Gegenstände mehr erahnen als sie uns vor Augen zu führen. Ihre Landschaften sprechen von Natur, Leben und Erleben, aber noch mehr von den Abenteuern, die im Kopf sind und von dem, was vorstellbar erscheint. Ein warmer, ein mediterraner Klang geht von diesem Seelensamt aus,
ein Puls, eine Kraft, ein Strom, etwas, das das Bild auflädt. Es ist eine verwunschene Harmonie, die die Gestimmtheit dieser Bilder schafft. Ute Gallmeisters Gemütsergötzungen sind so kulissenartig irreal wie sie sinnestäuschend real sind. Die Künstlerin zieht uns unter die Häute ihrer Farbflächenüberlagerungen. Konzentriert, relativ unabhängig von äußeren Einflüssen arbeitet sie am Bild als Bild, fesselt den Blick mit Liniengespinsten, Formclustern, Steinformationen gleich, treibt uns in Spannungszustände und verhindert, nicht zuletzt, Ablenkung. Diese Bilder hehren Schweigens takten sich ihr eigenes Farbglück und werden dadurch für uns Betrachter zu stimulierenden Stoffen, die das Bildgedächtnis erweitern.
Christoph Tannert